Liebe Freunde von Getsemani, der Friede sei mit euch aus Jerusalem! Wir bemerken alle mit Sorge wie diese Zeit der Pandemie unbemerkt Trennung schafft, Verwirrung und ein dramatisches Empfinden von Angst und Durcheinander, gar nicht gezählt die wirtschaftlichen Konsequenzen, die für einige zur Verzweiflung führen! Dieses „Übel“, – wir könne es nicht anders nennen – beginnt wichtige Aspekte jedes Menschen anzugreifen: vor allem die Beziehung zwischen uns und auf schleichende Weise auch mit Gott, und zwingt uns immer isolierter in der Einsamkeit zu sein. Von diesem heiligen Ort aus, nämlich von Getsemani, denke ich noch einmal an so viele „Getsemani“, die in diesem Augenblick auf der Welt gelebt werden … Ich beziehe mich auf die Menschheit, die diese große Prüfung durchlebt und denke, dass der Herr es sieht, kennt, dass er diesen Kampf versteht und dieses Ringen! Auch die Jünger kennen diese Prüfung!In jener Nacht kamen sie hierher und geraten von einer Situation des Feierns ( das österliche Mahl) zu einer nie erwarteten und erlebten Situation: ihr Meister schwitzt Blut, „der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden (Lk 9,44)“., und ohne es vorhergesehen zu haben, wird die wahrgenommene Situation leidvoll und ihr Ideal wird vernichtet. Die erträumte Welt von Frieden und Gerechtigkeit bricht zusammen. In wenigen Stunden werden sie sich in der Zerstreuung befinden, alleine und verängstigt. Jesus hatte es vorausgesagt (vgl. Joh 16,32). Doch es ist gerade in diesem Augenblick der „Prüfung“, dass unser Herr Jesus Christus seine Jünger von gestern und heute bittet, bei Ihm im Gebet zu bleiben (vgl. Mt 26,34). Er lädt uns ein zu wachen, weil er unsere Gebrechlichkeit kennt, die er selber als Mensch erfahren hat. „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach (Mt 26,41)“. In dieser schwierigen Zeit, in der wir wie das Getreide gesiebt werden, bitten wir den Herrn um die Gabe verfügbar und treu gegenüber seinem Willen zu bleiben. Wenn wir bei Ihm bleiben kann und nichts und niemand wirklich schaden und erschrecken („Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, sondern vor dem, der den Geist tötet“, vgl. Mt 10,28). Suchen wir die beste Weise, diese Nähe zum Herrn durch Gebet, Fasten und Teilnahme an den Sakramenten zu leben. Bleiben wir geistlich im Gebet verbunden.
Hora Sancta
Wir sind Söhne des hl. Franziskus und hüten durch Gottes Willen einen der Orte, die Jesus am meisten geliebt hat: den Garten, der GETSEMANI genannt wird. Es ist ein einzigartiger Ort auf der Welt, wo der Herr sein Ja für immer bekundet. Es ist die Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, worauf sich nie jemmand eingelassen hat,
wo man ins Dunkel versinkt, in den letzten Kampf gegen den Tod, aus dem die Menschheit stets als Verlierer hervorging.