„SIE HABEN IHRE GEWÄNDER GEWASCHEN UND IM BLUT DES LAMMES WEISS GEMACHT“ (Offb 7,14)
In dieser Fastenzeit werden wir vom Herrn eingeladen das Gebet im Hinblick auf Ostern, den Höhepunkt unseres Glaubens zu intensivieren. Der erste Donnerstag im April wird tatsächlich der Gründonnerstag sein.Von diesem Heiligen Ort aus, zu dem wir alle zusammengerufen sind, erhält unser Gebet Kraft und Bedeutung im Gebet des Herrn. Wir helfen ihm im Geheimnis der Erlösung. Wie? Gewiss nicht aufgrund unserer Kräfte und Fähigkeiten, sondern indem wir sein kostbarstes Blut, das dieser Felsen in seine „Handfläche“ aufgenommen hat, anrufen. Ich erinnere mich an ein sehr bekanntes Ereignis, nämlich an die Befreiung des erwählten Volkes aus der Sklaverei in Ägypten (vgl. Ex 12,7-13). Auch in diesem heiligen Bericht finden wir 1) das bedrohte und unterworfene Volk; 2) das Übel, das durch den Pharao von Ägypten dargestellt ist; 3) Gott, der befreit und rettet; 4) durch das Blut des Lammes.
Es bedarf keiner hohen Theologie, um die Anstrengung zu erahnen, die HIER unser Herr Jesus Christus, das unschuldige Lamm, in seiner Zustimmung zum Vater vollzieht: „Dein Wille geschehe“ (Lk 22,43). Er ist das wahre Ostern!
Ich frage mich gemeinsam mit euch: „was kann dieses Zeichen des Blutes, mit dem die Türpfosten bestrichen wurden, bedeuten?“ Gibt es einen direkten physischen Bezug? Sind es die Türen des Hauses, durch die wir ein- und ausgehen? Das wäre eine zu einfache Auslegung. Folgende Gedanken finde ich tröstlich: die Pfosten, jene Türen, auf die das Zeichen seines Blutes gestrichen werden muss, ist jeder von uns. Es ist das „Gewand der Seele“, das vom Blut des Lammes reingewaschen wird (vgl. Offb 7,14). Es sind unsere Stirn, unser Herz und unsere Schultern im Zeichen des einzigen Kreuzes, das uns rettet. Es ist als würde Jesus, der Herr, von neuem sagen: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, für deine und für eure Rettung … hört auf meine Stimme …“ (vgl. Joh 18,37).
Wie es in einem wunderschönen Gebet heißt, so rufen wir in diesem besonderen Monat Seine erhabene Gabe an und sprechen: „Siehe, ich nehme dich auf, Blut meines Jesus, und versprenge Dich auf die Kirche, auf die Welt, auf das Fegefeuer“ … auf die ganze Menschheit.
